MTB Tour von Oberstdorf ins Stillachtal und Rappenalptal mit Blick auf das Allgäuer Dreigestirn Mädelegabel, Hochfrottspitze, Trettachspitze

Von Oberstdorf ins Stillach- und RappenalpTal

MTB Tour mit Blick auf Dreigestirn Mädelegabel, Hochfrottspitze, Trettachspitze

Über den hintersten Zipfel des Rappenalptales, nahe des am Biberkopfgipfel liegenden südlichsten Punktes Deutschlands, führt der Schrofenpass ins vorarlbergische Warth, Lech oder zum Hochtannbergpass. Der Schrofenpass bildet mit seinen 1687 Meter den niedrigsten Übergang der Allgäuer Alpen und wird aus diesem Grund des öfteren für Alpenüberquerungen mit dem Mountainbike als möglichen Übergang empfohlen. Vor dem Zweiten Weltkrieg war die Route über den Pass als ordentlicher, breiter Weg ausgebaut. Als es noch keine Verbindungen über Arlberg-, Flexen- und Hochtannbergpass gab, wurden die Siedlungen Lech und Warth über die Fahrstraße des Schrofenpasses versorgt. Im Zweiten Weltkrieg dann wurden durch massive Sprengungen der einstmal schöne Weg zerstört. Heute ist er teilweise nurmehr ein Klettersteig und wer unbedingt darauf brennt, sich mitsamt dem Bike an Drahtseilen und Eisenleitern durch die Felsen zu hangeln, kann diese Route gerne in Anspruch nehmen. Das Ziel dieser Tour wird die zu Füßen des Schrofenpasses stehende Speicherhütte auf 1482 m sein. Ohne nennenswerte Steigungen fährt man ins hintere Stillachtal und passiert dabei die Gasthäuser Anatsstein und Birgsau. Hier hatten die Birger (das Wort stammt von Berglern her, gemeint sind die Bregenzer aus dem Gebiet um Lech und Warth) im 15./16. Jh. Das Recht erhalten, einen Markt zu betreiben. Der Bergpfad über den Schrofenpass wurde zum sechs Fuß breiten Weg ausgebaut und es kam ein lebhafter Handel zwischen Oberstdorf und den Bregenzern in Schwung. Ein hier in Birgsau gelegenes SS-Lager war 1945 mit den an einigen Stellen durchgeführten Sprengungen für die teilweise Zerstörung dieses ehemals so schönen Verbindungsweges verantwortlich.

Der Asphaltweg unserer Tour für heute setzt über die Stillach und zieht in einer steileren Fahrt hinauf ins Rappenalptal. Gleich am Taleingang liegt die Buchenrainalpe, von der man einen herrlichen Blick auf das imponierende Allgäuer Dreigestirn bestehend aus Mädelegabel, Hochfrottspitze und Trettachspitze hat. Letztere wird oft auch als das "Allgäuer Matterhorn" bezeichnet. Hier soll in früheren Zeiten der gefürchtete "Buchenrainer Bock" durch sein Revier gegeistert sein. Es wird berichtet, dass unter einer fürstlichen Jagdgesellschaft einmal ein besonders großtuerischer und hochmütiger junger Mann gewesen sei. Er trug den Kopf schon so hoch, dass ihm stets der Hut nach hinten rutschte. Da tauchte plötzlich der seltsame Buchenrainer Bock auf, sprang dem Mann ins Genick und ließ sich ein Stück mittragen. Als das Geistervieh endlich wieder absprang, hatte der Hochmütige einen ganz schiefen Hals, mit dem er fortan gebückt und demütig durchs Leben gehen musste. In ähnlicher Haltung sollen übrigens viele Biker, die sich mutig zur Alpenüberquerung von Oberstdorf zum Gardasee aufgemacht hatten, schon vom ersten Etappenziel Schrofenpass zurückkommen.....

Die weitere, vor allem landschaftlich begeisternde Einfahrt ins Rappenalptal verläuft nun wieder gemächlicher auf kaum steigender Piste. Die beeindruckenden Allgäuer Bergriesen schnüren das enge Tälchen immer enger ein. Auf der Rappenalpe findet man zwei letzte Raststationen, die Breitengernalpe und Schwarzen Hütte, dort kann man sich nochmals stärken, bevor es zum gnadenlos steilen, letzten, kurzen Aufschwung zur Speicherhütte geht. Über nur wenige Kehren neigt sich die Fahrbahn weit über die 20% Marke und zieht ansonsten schnurstracks in den Haldenwanger Talschluß zu der unbewirtschafteten kleinen Speicherhütte.

Hier ist das Ende der fahrbaren Bike Route. Eine Pfadspur führt im Haldenwanger Bachgraben bergauf, bis sich der Steig in drei Richtungen verzweigt. Nach links geht's zum Schrofenpass. Es lohnt sich ohne Bike durchaus, die Tour mit einer Bergwanderung zu diesem uralten, geschichtsträchtigen Allgäuer Übergang abzurunden. Von der Speicherhütte dauert der Aufstieg nur etwa 30 Minuten.

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